Psychdynamische Methoden

Psychodynamische Methoden

beziehen das Unbewusste als Ressource für Wachstum und Heilung mit ein

Zunächst zur Einführung ein Zitat:

„Tiefenpsychologische fundierte und psychoanalytische Verfahren (Oberbegriff: Psychodynamische Verfahren) haben die Grundannahme der Existenz eines Unbewussten gemein: Jeder Mensch muss im Laufe seines Lebens mit inneren seelischen Spannungen fertig werden, die meistens nicht auflösbar sind (z.B. die Sehnsucht nach Versorgt- und Verstandenwerden, die dem Wunsch nach Autonomie und Selbstbestimmtheit entgegen steht). In den meisten Situationen des Lebens sind uns diese inneren Konflikte nicht bewusst. Auch Gefühle können in das Unbewusste verdrängt werden. Sowohl die unbewussten Gefühle als auch die unbewussten Konflikte bleiben trotzdem in unserem Leben wirksam, stellen sich dar und können zu körperlichen und seelischen Symptomen führen. Diese Gefühle und Konflikte entstehen immer im Rahmen von Beziehungen, die zu teils bewussten, teils unbewussten Lernerfahrungen führen. In den psychodynamischen Therapieverfahren wird versucht, sich diesen unbewussten Prozessen anzunähern, diese wenn möglich bewusst zu machen, Gefühle klarer wahrzunehmen und zu benennen, um so die bei psychosomatischen Erkrankungen und allgemein bei psychischen Problemen (Ergänzung Jepsen) oft eingeengte Gefühlswelt und häufig eingeschränkte Konfliktfähigkeit zu verbessern." https://www.klinikum-stuttgart.de



Kunsttherapeutische Medien und insbesondere das spontan gemalte Bild als Ich-Symbol bieten sich aus psychodynamisch-kunsttherapeutischer Sicht geradezu an, denn der kreative malerische oder zeichnerische Prozess hat große Ähnlichkeit mit dem Traum und allen seinen Elementen (Traumarbeit bei Freud, 1900; Schmeer, 1995). Der Traum besitzt aufgrund seiner einzigartigen Nähe zu unbewussten psychischen Inhalten eine besondere Wichtigkeit für intrapsychische Veränderungen. Das Unbewusste gilt in der psychodynamischen Konzeption allgemein als Ort der Kreativität und der Ideen. Beim kreativen Schaffensprozess wird der Drang der unbewussten Inhalte, ins Bewusstsein zu gelangen, als Inspiration von außen erlebt (Kris, 1977).

Der gestalterische Prozess fördert zudem die Entspannung und führt in der Regel in einen Zustand der Trance (z. B. Schuster, 2014).


Literatur:

•Freud, S. (1900/2001). Die Traumdeutung. Gesammelte Werke. 3./4. Bd., S. Fischer.

•Kris, E. (1977). Die ästhetische Illusion. Phänomene der Kunst in der Sicht der Psychoanalyse. Suhrkamp.

•Schmeer, G. (1995). Das Ich im Bild. Ein psychodynamischer Ansatz in der Kunsttherapie. Klett-Cotta.

•Schuster,M. (2014). Kunsttherapie in der psychologischen Praxis. Springer.



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